Der RITUELLE TANZ 

 

Der rituelle Tanz ist eine der intensivsten Ausdrucksformen der Hexenkust und der Magie. Es gibt kaum ein Ritual, in dem nicht Gefühle, Worte und Energieschwingungen durch tänzerische Bewegungen ausgedrückt werden. Ob das zu lieblichem Flötenspiel oder zu dynamischen Trommelschlägen geschieht ist egal. In besonders alten Ritualen werden auch die Worte eines Sängers oder einer Sängerin durch einen Tänzer oder eine Tänzerin Bewegung umgesetzt. 

 

Das nächste Fest des Jahreskreises ist die Sommersonnenwende. Die Sonne erreicht ihren höchsten Stand und das Feuerelement befindet sich in seiner hitzigsten Zeit. Alles grünt und blüht, die Natur strebt dem Höhepunkt ihrer Entfaltung zu.

 

In der Mittsommernacht entfaltet sich dieselbe ungezähmte Kraft wie in der Walpurgisnacht und die Hexen wußten und wissen das zu nützen. In dieser Nacht, die zwischen den beiden Tagen liegt an denen die Sonne in ihrer stärksten Kraft auf die Erde niederglüht, trug - so heißt es in den nordischen Mythen - die Göttin Freya den Brisingamen. Jenen göttlichen Schmuck, der ihre Macht symbolisierte und in seinem strahlenden Glanz der Fülle und Schönheit des Sommers gleichgesetzt wurde.

 

Schon am Tag vor der Mittsommernacht wurde überall gefeiert. Und wenn die Nacht hereinbrach wurden die Feuerräder und die Holzstöße entzündet, die das Flammen der Sonne symbolisierten. Doch die Sonne - das klassische Symbol des Feuerelementes - durfte nicht herausgefordert werden. Daher wurden zu Kränzen gewundene Heilkräuter und andere Opfergaben in die Flammen geworfen. In manchen Gegenden wanden sich die Jungvermählten Kräutergürtel um die Hüften, ehe sie über das Feuer sprangen. Damit sollte die fruchtbare Energie der Flammen in das Becken der jungen Frau gezogen werden.

 

Ganz besonders das Johanniskraut, das - so sagt man - frühmorgens an diesem Tag noch taubenetzt gepflückt werden mußte, gilt seit jeher als Symbolpflanze der Sommersonnenwende. In manchen Ländern galt es auch als sehr glückbringend, am frühen Morgen dieses Tages über die taubedeckten Wiesen zu tanzen oder sich im taufeuchten Gras zu wälzen.

Alle Rituale dieses Festes sind fruchtbarkeitsfördernd, sinnlich und durchaus erotisch. Sie sind und waren Rituale weiblicher Macht und Erotik, die sich leider in der heutigen Zeit kaum mehr in ungehemmter matriarchalischer Fülle ausleben lassen.

 

Für die Vorbereitung des rituellen Feuertanzes gilt heute wie vor langer Zeit immer noch dasselbe:

Die Tänzerinnen sitzen auf der Erde und konzentrieren sich darauf intensiv zu imaginieren, daß sich die Erde langsam unter ihnen öffnet. Tiefer und tiefer sinken sie in den Erdspalt. Weder Fels noch Wasseradern behindern sie. Sie fühlen die ansteigende Wärme des glühenden Erdkerns und bereiten sich darauf vor, der Drachin, dem heiligen Feuertier zu begegnen. Sie beobachten ihren Tanz in den Flammen und nehmen die sich ausdehnende Energie in sich auf. Die Bewegungen der Drachin gehen auf sie über und langsam lösen sie sich aus der Erde.

Wenn sie sich dann erheben sind ihre Körper von der Energie und der Drachin so erfüllt, daß sie - ohne bewußte Bewegungen auszuführen - tanzen. Sie sind die Flammen des Feuers, sie sind die Strahlen der Sonne. Sie sind Lust, Liebe, Freude und unbändige Kraft.

 

Bei diesen Feuer- oder Sonnentänzen bewegen sich die Tänzerinnen vorwiegend in der "Sonnenspirale", die mit vor- und rückwärts pendelnden Schritten ausgeführt wird. Die ruhige Dynamik der Sonnenspirale eignet sich nicht nur für die Mittsommernacht, sondern für alle Rituale, in denen "Feuer getanzt werden" soll. Meist löst sich die Spirale im Kreistanz auf, in den auch die Männer aufgenommen werden, die an der Sonnenspirale nur in den seltensten Fällen teilnehmen.

 

Die genaue Beschreibung der Imagination und der Sonnenspirale kann per e-mail angefordert werden.

 

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